Kunst, Glaube und Lebensfreude
Wer Ruth kennenlernt – sei es persönlich oder durch ihre Kunst –, spürt schnell: Hier steckt Energie, Fantasie und Lebensfreude. „Ich lache gerne, weil es ansteckend ist“, sagt sie. Fad wird es ihr nie – und das merkt man auch in ihren Arbeiten. Die 32-jährige österreichische Künstlerin ist Teil des Ateliers im Diakoniewerk und gestaltet dort mit Leidenschaft Zeichnungen, die ebenso farbenfroh wie ausdrucksstark sind.
Die Teilnahme am tschutti heftli 2025 kam über einen Tipp aus der eigenen Umgebung zustande: „Die Abteilung Kommunikation und PR des Diakoniewerks hat uns die Unterlagen weitergeleitet. Die Idee, dass Fußball auf Kunst trifft, fand ich total spannend – das ist einfach ein ausgefallenes Projekt, das genau meins ist.“
Für ihr Porträt einer Fußballspielerin wählte sie bewusst kräftige Farben und eine Technik, die menschliche Figuren besonders gut zur Geltung bringt. „Die Stifte, die ich verwendet habe, wirken bei solchen Darstellungen einfach stark.“ Eine besondere Herausforderung war das Verbot offizieller Logos. Doch auch dafür fand Ruth eine kreative Lösung: „Ich habe einfach eigene Wappen erfunden – auf das bin ich besonders stolz.“
Beim Zeichnen kamen auch Erinnerungen an eigene sportliche Erlebnisse hoch. Das Thema Sport hat in Ruths Leben einen besonderen Platz – es steht für Ehrgeiz, Ausdauer und Gemeinschaft. All das wollte sie auch in ihrer Illustration ausdrücken: „Die Menschen sollen den Sportsgeist der Spielerinnen spüren. Und meinen guten Arbeitsfluss.“
Ruths Alltag ist bunt: Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitet sie zweimal pro Woche in der Bücherinsel, dem Buchladen des Diakoniewerks – ein Ort, den sie sehr schätzt. Früher stand sie als Schauspielerin auf der Bühne, heute schreibt sie mit Begeisterung Texte, bastelt gern Geschenke und tanzt in ihrer Freizeit. Auch das Sich-schön-Machen gehört für sie dazu: ein Ausdruck von Selbstfürsorge – und Lebensfreude.
Künstlerisch wie persönlich schöpft Ruth viel aus ihrer Fantasie und den Menschen in ihrem Umfeld. Ihr Glaube gibt ihr Orientierung, ebenso wie Vorbilder – etwa Arnold Schwarzenegger, den sie für seine Ausstrahlung und sein Wissen bewundert. „Und er war ja auch Schauspieler – wie ich.“

Ruths künstlerischer Werdegang kann sich sehen lassen: Sie hat bereits in großen Theaterproduktionen mitgewirkt, Literaturpreise gewonnen, einmal sogar moderiert – und sechs Werke in der Stadtgalerie verkauft. Und natürlich: Beim tschutti heftli unter die besten 16 zu kommen, ist für sie ein echtes Highlight.
Und wie geht’s weiter? Momentan arbeitet sie an einem spannenden Projekt im Rahmen des internationalen inklusiven Festivals Sichtwechsel im Kunstmuseum Lentos. Ein Ort, an dem sie sich auch für die Zukunft sieht: „Ich wünsche mir, einmal im Lentos auszustellen, große Werke zu zeichnen und auf jeden Fall weiter im Atelier zu arbeiten.“
Ruth Oberhuber ist eine Künstlerin, die sich vom Leben überraschen lässt – spontan, kraftvoll und mit einem klaren Blick für das Schöne im Alltäglichen.