„Und dann ist eigentlich alles besser geworden.“

Romana Giacoponello, Assistentin der Geschäftsführung bei Vienna's English Theatre.

Romana Giacoponello hat in unserem Social-Concept-Store SCHÖN&GUT im FAIRkauf gearbeitet. Die 55-Jährige hat zehn Jahre lang in einer Parfümerie gearbeitet, bevor sie 2020 ihre Arbeit verlor. Damals hat sie ihre Tochter in Italien besucht. Dann kam Corona und sie konnte nicht mehr zurück. „Meine Tochter war schwanger. Weil wir auf Sizilien, also auf einer Insel waren, konnte uns das Außenministerium nicht wieder zurückholen.“


Obdachlosigkeit und gute Freunde

„Das heißt, wir sind dann dortgeblieben. Meine Mutter ist in der Zwischenzeit im März verstorben. Ich konnte erst im Juni wieder nach Wien zurück und habe natürlich meinen Job verloren, weil ich ja nicht mal in Kurzarbeit gehen konnte, einfach, weil ich nicht da war.“ Als Frau Giacoponello mit ihren beiden Töchtern – eine davon hochschwanger, sie sind jetzt mittlerweile 20 und 22 Jahre alt - endlich zurück nach Wien konnte, waren sie obdachlos. Zum Glück konnten sie auf die Unterstützung ihrer Freunde zählen. Frau Giacoponello meldete sich arbeitslos. Im Verkauf etwas zu finden, war zu dieser Zeit aber sehr schwierig. „Es waren ja viele Geschäfte wegen des Lockdowns geschlossen.“ So kam sie zu Job-TransFair und begann im SCHÖN&GUT zu arbeiten. „Und dann ist eigentlich alles besser geworden.“


Harte Zeiten und das Glück

Eigentlich ist sie ausgebildete Kinderpsychologin und spricht neben Deutsch auch Italienisch, Französisch und Englisch. Als Psychologin arbeitete sie früher im Krankenhaus. Allerdings ließen sich ihre Dienstzeiten nicht mit der Kinderbetreuung vereinbaren und so wechselte die Alleinerzieherin damals schon in den Verkauf. Die Zeit nach ihrer Rückkehr nach Wien gestaltete sich zu Beginn schwierig. „Die Corona Zeit war hart. Ich war ja nicht nur arbeitslos, sondern auch fast nur zu Hause. Da habe ich oft das Gefühl gehabt, ein bisschen verlassen zu sein.“ Die Jobsuche war herausfordernd. Wer ohne Auto ab 05:30 Uhr in Hollabrunn als Empfangsdame arbeiten soll, wenn der erste Zug um 05:00 Uhr fährt, hat es schwierig. „Das geht sich zeitlich einfach nicht aus. Bei Job-TransFair war das dann anders. Da fragt man dich, ob dieser oder jener Job zu meiner Lebenssituation passt und ob ich mir das vorstellen kann.“

 

"Hier passe ich rein."

Frau Giacoponello ist mittlerweile im Englischen Theater im 8. Bezirk beschäftigt und macht dort „alles Mögliche“. Kontrolliert die Karten, betreut das Publikum oder hilft hinter der Bühne. „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Leute, die einen Job haben, besser oder Arbeitslose schlechter sind. Manche haben vielleicht gerade in diesem Zeitraum kein Glück. Aber hier passe ich rein, hier hatte ich Glück.“

Romana Giacoponello vor der Bühne des Vienna's English Theatre.